Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist der Anbau von Oliven in der Stadt Efrin. Gebiete wie Meres und Dilok sind für den Anbau von Pistazien sehr bekannt. Da die meisten Kurden von Landwirtschaft leben, gehören Milchprodukte wie Käse und Joghurt zu den Grundnahrungsmitteln. Auch stellen sie eigenes Käse in verschiedenen "Sorten" her, zum Beispiel mit Knoblauch, Schnittlauch, Kresse oder auch anderen Kräutern. Da es damals keine Kühlschränke gab, entwickelte man ein eigenes Kühlsystem. Der "werdende" Käse wurde in einen Behälter gegeben und gut verpackt. Daraufhin wurde der Behälter unter der Erde begraben, sodass nur die verschlossene Öffnung zu sehen war. Der Behälter wurde so lange drin gelassen bis der Käse reifte (ungefähr 1 Woche). Für den Winter wurde dieses System auch genutzt und gleich mehrere Behälter mit Käse so gelagert.
Beliebt ist das Buttermilch ähnliche Getränk, das "Dau oder Mastew" genannt wird. Sie nehmen es gerne beim essen zu sich. Bekannte und beliebte Speisen der Kurden sind gefüllte Weintraubenblätter mit Reis und Hackfleisch oder auch Kutilk. Kutilk sind Kuskus-Knödel mit einer Hackfleischfüllung. Die Kurden essen sehr gerne scharf, daher werden auch gerne gemahlene Peperonischoten als Beilage für Köfte zum Beispiel serviert. Köfte ist ein ähnliches Gericht wie Kutilk. Nur wird hier die Hackfleischfüllung mit dem Kuskus geknetet und daraufhin mit Salatblättern gegessen. Sicher gibt es noch viel mehr Spezialitäten die das Herz der Geschmacksnerven höher schlagen lassen und von denen man sich ein Festmahl erträumen kann.
Das Weizen ist das weltweit bedeutendste Brotgetreide. Seine Geschichte begann im Vorderasien und zwar in den Bergen Kurdistans. Aus Not entwickelten die Meder das System mit dem man das Getreide verarbeiten konnte. Mit einem Mahlstein wurde das Weizen zu Mehl verarbeitet und so gewann es an große Bedeutung. Für das Brot backen benutze man den Lehmofen, der meist im Garten oder Hof stand. Diese Öfen nennt man Tenur oder auch Tendur und werden in asiatischen Ländern verwendet. Der Ofen ist kuppelförmig. Am unteren Teil hat der Ofen eine kleine Öffnung um so das Feuer zu machen bzw. so den Ofen zu heizen. Durch die obere Öffnung wird der Fladenbrotteig an die Innenwände des geheizten Ofens geklebt. In manchen Dörfern wurde eine "öffentliche" Brotbackstelle gebaut, der zum sozialen Punkt für Frauen wurde. Da trafen sie sich zum Backen und unterhielten sich, tranken dabei den in asiatischen Ländern bekannten Tee Chai, Cay oder auch Cai.
Der Cay ist ein Getränk, das bei den Kurden nicht fehlen darf. Kommt ein Gast so wird Tee serviert. Oder auch wenn man sich Abends mit der Familie zusammen sitzt wird Schwarztee serviert und über den Tag oder Familienangelegenheiten gesprochen.
Zu dem Tee wird auch Gebäck serviert. Bekannte Süßspeisen sind Datli oder auch Tatli, Kulica, Halva, Sesamringe, Poca, Seker Pare, Lokum, das Baklava und andere Spezialitäten. Wenn ihr eine Reise in die Heimat macht, sind euch auch sicher die Verkäufer aufgefallen die Sesamringe und weitere Süßspeisen verkaufen. An besondere Feierlichkeiten dürfen diese Spezialitäten auch nicht fehlen. Das Tatli ist ein beliebtes Spritzgebäck. Der Teig wird in die Pfanne oder in die Friteuse gegeben und goldbraun „gebraten“. Dann wird Das Gebäck in ein süßen Sirup getaucht und serviert.
Nachdem wir euch auf eine Reise in die kurdische Küche mitgenommen haben, möchten wir euch nun auch ein Rezept vorstellen.
Baklava
300g Butter
500g Mehl
80g Joghurt
4 Eier
250 Pistazien, Mandel oder Walnüsse (gemahlen)
2 Tassen Wasser
1000g Zucker
1 EL Zitronensaft
Zuerst das Mehl, den Joghurt, die Eier, Butter und das Wasser zu einen Teig verrühren. Den Teig in kleine Kugeln auf eine Fläche legen. Während dessen eine weitere Fläche mit Mehl oder am besten Speisestärkemehl bestreuen und eine Kugel mit dem Nudelholz ausrollen ca 1-2 mm dick. Ein Blech einfetten und die erste Teigplatte drauflegen. Diese dann mit den gemahlenen Pistazien oder etc. belegen. Diesen Vorgang solange weiter machen bis die letzte Teigplatte verbraucht ist. Nun wird das Baklava bei mittlerer Hitze (etwa 180° C) im Ofen gebacken.
Während dessen wird der Sirup für das Baklava vorbereitet. Dazu wird Zucker in einen Topf gegeben und Wasser bis der Zucker vollkommen davon bedeckt ist. Das Sirup wird solange gekocht bis der Zucker ganz aufgelöst ist. Zu dem Zucker wird Zitronensaft gegeben.
Nun den erkalteten Sirup über das noch warme Baklava gießen und einziehen lassen. Daraufhin das Gebäck mit Pistazien bestreuen und kalt zum Tee genießen.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!
Wir wünschen euch viel Spaß beim Kochen und Backen ;D
Silaven Germ
Euer Serhildan News-Team
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