Mittwoch, 21. August 2013

Nuce TV und MMC sind jetzt geschlossen

ANF - Kopenhagen 20.08.2013

Die kurdischen Kanäle NUCE TV und MMC haben  vorgestern ihre Sendung zum letzten Mal im Fernsehen ausgestrahlt, da durch das Urteil des Kopenhagener Gerichthofes, den kurdischen Sender die Lizenz entzogen und eine Geldstrafe in Höhe von zehn Millionen DKR verhängt wurde.
Nachdem die Sender gemeldet hatten, dass sie aufgrund der Geldstrafe Bankrott gegangen seien, die die höchste Geldstrafe gewesen ist, die in Dänemark jemals auf einer Medieninstitution verhängt worden ist, verabschiedeten die Sender ihr Publikum mit der kurdischen Nationalhymne "Ey Raqip".

Bei einem speziellen Programm auf NUCE TV, eine Stunde vor der Schließung, verurteilte eine Reihe von Politikern, Frauenrechtlerinnen und Journalisten die Unterdrückung der kurdischen Medien. Das Programm endete mit einer Nachricht an die Zuschauer" Wir werden uns sehr bald wiedersehen liebe Zuschauer".

Der Prozess gegen Roj TV begann am 15. August 2011, nachdem der Ankläger die Schließung und den Entzug der Lizenz der kurdischen Satellitensender forderte. Kopenhagens oberster Gerichtshof wies die Forderung zurück und entschied, dass es keine rechtliche Grundlage für den Entzug der Kanal-Lizenz und die Beschlagnahme des Kanalequipments in Höhe von 20 Mio. EUR gibt. Aufgrund des Vorwurfs an den kurdischen Kanal, Propaganda für die PKK zu betreiben, verhängte das Gericht an Roj TV eine Geldstrafe. Die Begründung hierfür soll ein Verstoß gegen das Anti-Terror-Gesetz von Dänemark gewesen sein. Die Sendelizenz des Kanals wurde jedoch nicht aufgehoben.

Roj TV wurde am 30. März 1995 als Nachfolger von Med TV >>geboren<<. Am 14. April des Gründungsjahres wurde ein Gründungskongress des kurdischen Parlaments im Exil ausgestrahlt. Im Laufe der Jahre haben sich in den vier Teilen Kurdistans (Iran, Türkei, Irak und Syrien) sowie in der ganzen Welt die Satellitenschüsseln wie Pilze vermehrt, um das kostbare Signal, das aus Europa gekommen ist, um den Kurden überall Bilder und Stimmen ihres Landes zu geben, zu empfangen. Med TV wurde von Belgien aus ausgestrahlt und bald darauf bekam der Sender den Druck der türkischen Regierung zu spüren. Im September 1996 ist der Sender bei einer Polizeirazzia durchsucht worden. Dabei wurde ihr Personal festgenommen und ein großer Teil ihres Archivs wurden beschlagnahmt.

Im Februar 1997 hat der MGK (türkischer Geheimdienst) erneut die Schließung von Med-TV gefordert. Nach der Verhaftung des Abdullah Öcalan wendeten sich die Dinge zum Schlimmsten für den Fernsehsender. Am 22. März 1999 feinen Monat nach der heimtückischen Verhaftung Öcalans in Kenia, hat die englische ITC die Lizenz von Med TV widerrufen und so konnte Med TV nicht mehr ausgestrahlt werden. Aber die Kurden akzeptierten diese Ungerechtigkeit nicht und öffneten einen neuen Fernsehsender Medya Tv, diesmal in Frankreich. Dies ist aber auch nicht allzu gut verlaufen, jedoch erhielt  der Sender  eine neue Lizenz von CTV, dem Vatikan erhalten. Und nach kurzer Zeit bekam der Sender eine neue Lizenz von Dänemark. Der kurdische Kanal begann die Ausstrahlung noch einmal von vorne zuerst mit dem Namen Mesopotamien TV und dann mit dem Namen Roj TV.
Roj TV hat eine sehr breites Programm z.B. Nachrichten, Untersuchungen, Live-Musik-Programme und Debatten. Es gab Sendungen in Kurdisch (Sorani, Kurmanci und Zazaki) sowie in Türkisch.

Roj TV wurde immer öfter angegriffen und der Druck seit der Gründung am 1. März 2004 stieg auch immer weiter an. Der Druck kam nicht nur vom türkischen Staat, sondern auch aus den Vereinigten Staaten, die oft im Namen der türkischen Regierung Druck auf ein oft verlegenes und peinlich stilles Europa, aussetzten. Die Forderungen richteten sich natürlich der "sofortige Schließung" von Roj TV. Im Jahr 2005 war es der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan, der bei einer Pressekonferenz in Dänemark mit seinem dänischen Amtskollegen, plötzlich den Raum verließ, als er unter der Menge der Journalisten zwei Roj Tv Reporter sah. "Es gibt nur Platz für einen von uns: Wenn sie den Raum nicht verlassen, werde ich das tun", sagte ein verärgerter Erdogan. Und es war Erdogan, der den Raum verlassen hatte, nachdem er die höfliche aber bestimmte Antwort der dänischen Behörden zu hören bekam: "Die Pressefreiheit zu gewährleisten und diese zu respektieren und zu wahren hat für uns einen sehr hohen Wert. Wir werden die Presse nicht zensieren". Wir werden die Presse nicht zensieren". In anderen Worten gesagt: „ Sorry Premierminister, aber es sind sie, der gehen sollten“. Und Erdogan hat den Raum verlassen, aber er hegte seitdem einen Groll gegen die dänische Regierung. 2010 sendete die Türkei der dänischen Justiz 26 Dateien, die Beweismaterial gegen Roj TV beinhalten haben sollen.

Quelle: ANF, Serhildan News

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